25.04.2023
Knapp eine Woche nach der deutlichen Auswärtsniederlage in Spiel 1 bei Lok Bernau war auch in Ehingen endlich Playoff-Stimmung angesagt. Vor gut gefüllten Zuschauerrängen wollte man nichts herschenken und alles dafür tun, ein Spiel 3 in den Bereich des Möglichen zu bringen. Dabei musste Headcoach Oliver Heptner jedoch einmal mehr auf große Teile der Mannschaft verzichten. Neben Andre Nation und Ivan Delgado (beide verletzt) fehlte auch einige Doppellizenz-Spieler, die am nächsten Tag in Ludwigsburg um den Einzug in das NBBL-Top 4 spielen und deshalb geschont werden sollten.
Nichtsdestotrotz zeigte sich Ehingen zu Beginn mutig. Ähnlich wie in Spiel 1 fanden beide Mannschaften früh in den offensiven Rhythmus, wobei für Ehingen vor allem Erik Penteker die Zügel in die Hand nahm und sein Team mit zwei schnellen Dreiern in Führung brachte. Bernau hingegen hielt das Spieltempo wie gewohnt extrem hoch und konnte sich durch schnelle Punkte in der Transition nach wenigen Minuten vorerst absetzen. Erst eine taktische Umstellung der Gastgeber auf Zonenverteidigung brachte die Lok ein wenig ins Stottern. Mit 28:36 ging ein unterhaltsames erstes Viertel an die Gäste.
Und auch im zweiten Viertel konnte Bernau die eigenen Trefferquoten am oberen Limit halten. Ehingen zeigte sich bemüht, doch es wurde immer deutlicher, welche Mannschaft mit einem großen Plus an Erfahrung den Spielverlauf diktierte. Vor allem defensiv schaffte es die Lok, die jungen Spielmacher Ehingens früh unter Druck zu setzen und zu einfachen Fast-Break Punkten zu kommen. Mit einem 13-0-Lauf beendet die Gäste ihr Offensivspektakel und konnten somit eine komfortable 45-68-Halbzeitführung vorweisen.
Das dritte Viertel glich hingegen wieder mehr dem Schlagabtausch der Anfangsphase. Dennoch war es Ehingen nicht möglich, den großen Rückstand für mehrere Minuten zu verkürzen. Bernau schaffte es nun ihrerseits, die Gastgeber mit Zonenverteidigung zu stockenden Angriffen und schwierigen Würfen zu zwingen.
Die weiterhin guten Quoten der Gäste verschlechterten sich auch im Schlussviertel nicht entscheidend. Bernau gelang es weiterhin, durch gute Ballbewegung zu hochprozentigen Abschlüssen zu kommen. Gleichzeitig merkte man den Ehinger Profis immer stärker die Erschöpfung der letzten Wochen an. Dies ermöglichte hingegen den jüngsten Spielern im Ehinger Kader, weiter Erfahrungen auf professionellem Level zu sammeln. Dass man den Favoriten aus Bernau letztendlich nicht entscheidend stören konnte, ist auf den ersten Blick ärgerlich, täuscht auf den zweiten Blick jedoch über eine erfolgreiche Saison der Ehinger in der ProB hinweg. Von langfristigen Ausfällen bei Spielern und Trainern bis hin zu konstanter Doppelbelastung für einen Großteil des Kaders war es keine einfache Saison für das Team Ehingen Urspring. Um so schöner ist es, sich mit einer Playoff-Teilnahme in den Sommer zu verabschieden.
Spieler des Spiels: Vincent Neugebauer für Ehingen und Akim-Jamal Jonah für Bernau lieferten sich ein starkes Duell unter dem Korb. Neugebauer legte am Ende 25 Punkte und 8 Rebounds auf, Jonah kam auf 27 Punkte und ebenfalls 8 Rebounds.
Schlüssel zum Sieg: Bernau zündete ein regelrechtes Offensivfeuerwerk und traf als Team 58 % aus dem 2-Punkte-Bereich sowie 55 % von hinter der Dreierlinie.
