05.11.2020
Die Saison hatte gerade begonnen, da kamen auch schon die schlechten Nachrichten. Und damit sind nicht nur die beiden bisherigen Niederlagen gemeint. Denn nicht nur dass es aufgrund der neuen Corona-Verordnung mindestens einen Monat ohne Zuschauer weiter gehen muss. Auch die vergangene Partie in Trier fiel aus. Also erwartet das TEAM EHINGEN URSPRING am Freitagabend, 19 Uhr, die PS Karlsruhe Lions am Doppelspieltag zum zweiten Heimspiel der Saison.
Ausgangslage: Spielfreie Wochen sind die Mannschaften aus der vergangenen Spielzeit gewohnt und wird es auch in dieser Runde erneut geben. Doch diese unfreiwillige Pause schon zu Beginn, stand so nicht im Spielplan. Dennoch gab es sie für das Team Ehingen Urspring, wie auch die Gäste aus der Fächerstadt. Während die Mannschaft von Coach Domenik Reinboth bei den Gladiators Trier aufgrund von mittlerweile dort vier positiv getesteten Spielern nicht antreten konnte, duften die Karlsruher ihr Heimspiel nicht bestreiten, weil sich das Team von Phoenix Hagen in Quarantäne befand. Nach jeweils zwei verlorenen Partien zum Auftakt steht schon in der dritten Begegnung der noch jungen Saison einiges auf dem Spiel für die Mannschaften. Es waren also knapp zwei Wochen Zeit um sich auf den kommenden Gegner vorzubereiten. Auch wenn in den 13 Tagen ohne Ligaspiel auch freie Tage dabei waren, die unter anderem die vier US-Amerikaner im Team für einen Ausflug nutzten. Eine Sache der Rookies, die eben auch für die gute Teamchemie spricht beim jüngsten Team der Liga. Das will diesmal auch den ersten Saisonsieg feiern. Das dann auch Ferenc Gille nach einigen Trainingseinheiten – er hatte zuvor fast die komplette Vorbereitung verpasst – auf dem Feld helfen kann, deutete er in den wenigen Minuten gegen Bremerhaven an als er sich acht Rebounds sicherte und die benötigte Hilfe unter dem Korb war. Die war bisher auch Neuzugang De´Quan Abrom der zu den zehn besten Scorern der Liga zählt und häufig seine Athletik aufblitzen ließ. Die Karlsruher sind vor allem auf den großen Positionen mit hoher Qualität besetzt. Denn mit Kavin Gilder-Tilbury, der aus Jena kam, Adam Pechacek und Maurice Pluskota sind drei Spieler in den Reihen der Badener die der Liga schon in etlichen Partien ihren Stempel aufdrückten. Die bisherigen beiden Spiele gingen für den im letzten Jahr noch Interims und nun Cheftrainer Drazan Salavarda und seine Mannschaft verloren. Gegen Quakenbrück (68:74) wie auch in Paderborn (75:86) gingen die „Löwen“ als Verlierer vom Feld. Im Derby sind beide Team gefordert und wollen gegen einen Gegner auf Augenhöhe den wichtigen ersten Erfolg. Nur 43 Stunden nach dem Ende der Partie am Freitag geht es dann in Richtung Ostsee, wo das Auswärtsspiel beim Aufstiegsfavoriten Rostock Seawolves wartet. Es bleibt also auch aufgrund einer 850 Kilometer langen Anreise auch kurz darauf eine harte Aufgabe, gegen das von Dirk Bauermann trainierte Team, dass am Freitag bei den Artland Dragons ran muss.
Schlüsselstatistik: Die beiden Mannschaften mit den meisten Ballverlusten stehen sich in der Ehinger JVG-Halle gegenüber. Während das beim Team Ehingen Urspring auf die mangelnde Erfahrung häufig zurückzuführen ist und laut Trainer Domenik Reinboth ein Prozess ist, ist es bei den Gästen auf die späte Kaderzusammenstellung zurückzuführen. Dennoch wird auch diesmal wichtig sein, so gut wie möglich auf den Ball aufzupassen und dem Gegner keine leichten Punkten zu ermöglichen.
Gegner Check: Mit nur neun Spielern in der Rotation, haben die Karlsruher einen der kleinsten Kader der Liga. Sieben davon kamen im Sommer neu dazu. Allen voran die beiden Center Maurice Pluskota und Adam Pechacek, die zwar bisher nur auf 16 Punkte zusammen erzielt haben, aber dennoch unter dem Korb erst einmal gestoppt werden müssen. Mit Antonio Pilipovic kam ein deutscher Forward nach drei Jahren an der Drake University wieder zurück und unterstützt die große Riege als gefährlicher Schütze aus der Distanz. Einen starken Start legte Guard Daniel Norl hin, der mit 14 Punkten und 57 Prozent getroffener Würfe hinter der Dreipunktelinie gefährlich ist. Die meiste Erfahrung bringt der 31-jährige Kapitän Gregory Foster mit. Der Löwen-Spielmacher war bisher zumeist in den Ligen Mittelamerikas und Asiens im Einsatz und ist bester Assistgeber (4,5) seine Teams. Von der Regionalliga, wo er bester Scorer war, ging es direkt in die ProA für Shooting Guard Tyseem Lyles der dort den ETV Hamburg in die ProB schoss.
Duell des Spiels: Mit dem ProA-erfahrenen Forward Kavin Gilder-Tilbury der nach Stationen in Köln, Chemnitz und Jena beim vierten Team der Liga und erstmals im Süden des Landes spielt haben die Karlsruher wenige Tage vor dem Ligastart einen richtigen Kracher verpflichten können. Und er untermauerte das mit erneut beeindruckenden Zahlen. 14,5 Punkte, 5 Rebounds und 4 Steals (Ligabestwert) zeigen warum der US-Amerikaner der Schlüsselspieler ist. Es kommt also auf Christian Oshita einiges an Arbeit zu. Doch auch der gebürtige Kalifornier legten einen guten Start in sein erstes Profijahr hin und verzeichnete bislang 12,5 Punkte und 6 Rebounds im Schnitt. Im Duell gegen die Fächerstädter will Oshita dies bestätigen.