22.12.2021
Weiterhin ohne Sieg, aber positiv gestimmt geht das TEAM EHINGEN URSPRING in das kommende Heimspiel in der BARMER 2. Basketball-Bundesliga ProA gegen die PS Karlsruhe Lions. In der Ehinger JVG-Halle trifft die Mannschaft von Trainer Felix Czerny dann auf einen Gegner der seine letzten drei Spiele alle gewinnen konnte. Am Tag vor Heiligabend sind also auf beiden Seiten keine Geschenke zu erwarten.
Ausgangslage: Trotz 13 Niederlagen in Folge ist von Aufgeben und Kopf in den Sand stecken beim TEAM EHINGEN URSPRING keine Spur. Gerade die erste Halbzeit beim Tabellenführer Medipolis SC Jena dürfte einiges an Schwung für die kommenden Aufgaben geben. Denn lange Zeit beschäftigte man den Spitzenreiter mit schnellem Spiel und vielen Punkten. Nach 18 gespielten Minuten hatten die Ehinger den Thüringern schon 46 Punkte eingeschenkt. „Wir befinden uns auf einem soliden guten Weg“, erklärte Co-Trainer Johannes Hübner. Den Optimismus zieht man auch aus den guten Leistungen der jungen Spieler in den vergangenen Wochen. In Jena punkteten Jakob Hanzalek und Jonathan Diederich zweistellig. Timo Neunzling stand erstmals in der Starting Five und Florian Kämpf bestritt sein ProA Debüt. „Die guten Leistungen in der NBBL tragen ihren Teil dazu bei. Dort müssen die Jungs Verantwortung übernehmen und wir als TEAM und sie als Spieler profitieren davon enorm“, meinte Hübner. Das soll auch so in den kommenden Spielen fortgeführt werden. Dann werden Jorke Aav der schon in seiner estnischen Heimat ist, genau wie das schweizer Center-Talent Yanic Niederhäuser fehlen die über die Weihnachtstage bei ihrer Familie sind. Beim zuletzt verletzt fehlenden Maximilian Langenfeld ist ein Comeback in Sicht. Dagegen ist für den Einsatz von Topscorer und ProA Spieler des Monats November, Munis Tutu, wenig Optimismus geboten. „Er hat bisher noch nicht trainiert und man muss eher davon ausgehen, dass er nicht spielen kann“, sagte Hübner. Der Kanadier dürfte umso schmerzlicher vermisst werden, weil es gerade auf die Guards ankommen wird im Duell mit den Fächerstädtern aus Baden. Denn mit TreVion Crews und Stanley Whittaker haben sie „zwei Guards mit enorm hoher Qualität“, wie Hübner sagte. Beide erzielen mehr als 20 Punkte im Schnitt pro Partie. Während Crews erst seit drei Spielen dabei ist, dominiert Whittaker seit Saisonbeginn die Liga und führt diese mit 22,2 Punkten pro Partie auch an. Das dürfte wenig überraschen, war es doch der 27-jährige US-Amerikaner der vergangenen Spielzeit beim UBSC Graz zum besten Scorer der gesamten österreichischen Liga wurde. Dazu kommt noch der bundesligaerfahrene Ferdinand Zylka, der in den letzten beiden Spielen aber nicht mitwirkte, zuvor aber für 19,8 Punkte gut war. Nicht zu unterschätzen sind die beiden deutschen Center Maurice Pluskota und Tom Alte, sowie die beiden starken Werfer Leo Behrend und Matthew Freeman. „Wir müssen es ihnen als gute Werfer schwer machen und auch unter dem Korb wach sein“, erklärte Hübner den Plan gegen die Karlsruher. Gegen die soll nicht nur lange mitgehalten, sondern auch gepunktet werden. Allzu viel Zeit zum Ausruhen bleibt danach aber nicht, denn dann geht es schon drei Tage später in en Schwarzwald zu den wiha Panthers Schwenningen.
Gegner Check: Bevor TreVion Crews nach Karslruhe wechselte versuchte er sich im NBA G-League Team der Indiana Pacers. Dort wurde er aber Anfang November entlassen. Das entwickelte sich zum Glücksfall für die „Löwen“. Denn seit seiner Ankunft wurden alle Spiele gewonnen. Mit seinen 8 Assists pro Partie macht er seine Mitspieler besser und punktet selbst häufig. An der Seite von Stanley Whittaker stellen die Karlsruher das wohl beste Guard-Duo der Liga. In allen elf Partien, in denen der 1,85 m große Guard auf dem Feld stand punktete er zweistellig. Für Entlastung der beiden US-Amerikaner soll der erst 20-jährige Nils Schmitz sorgen. Der letztjährige Mitbewohner von Ehingens Antonio Pilipovic erzielt 3,5 Punkte pro Partie. Nicht zu unterschätzen ist der wurfstarke Ferdinand Zylka der nach Stationen bei Alba Berlin, dem Mitteldeutschen BC und in Gießen sich eine Liga tiefer versucht und ebenfalls für knapp 20 Punkte im Schnitt sorgt. Emil Marshall (4,8 Pkt.) und Neuzugang Matthew Moyer (6 Punkte) spielen auf der Small Forward Position. Die Power Forward Position teilen sich der Neuseeländer Matthew Freeman, der aus Trier kam und der nicht weniger starke Schütze Leo Behrend. Seit 2017 spielt Maurice Pluskota bei den Karlsruher Südstädtern auf der Center-Position und erzielt 9,8 Punkte pro Partie. Ist aber nur unter dem Korb zu finden, wie sie Statistik vom Dreipunktebereich beweist, denn von dort nahm er im Saisonverlauf erst einen einzigen Wurf. Der ebenfalls bundesligaerfahrene Tom Alte komplettiert die deutsche Center-Riege der Badener mit 8,5 Punkten und ist mit 5 Rebounds pro Partie führend in dieser Kategorie seines Teams.
Schlüsselstatistik: Lediglich knapp 17 Assists verteilen die Karlsruher pro Partie, wobei die beiden dominierenden Guards deutlich herausstechen. Gerade ohne Munis Tutu sollte also das Ehinger TEAM diese beiden in den Griff bekommen und selbst einen guten Tag aus der Distanz erwischen. Denn nur bei den beiden Niederlagen gegen Paderborn und Tübingen lag die Dreierquote der Mannschaft von Trainer Aleksandar Scepanovic unter 35 Prozent. Gerade der neuseeländische Forward Matthew Freeman, der 47 Prozent seiner Würfe aus der Distanz trifft wird sich dann ein Duell mit seinem Landsmann liefern. Denn Takiula Fahrensohn, der ebenfalls mehr als 40 Prozent von der Dreierlinie trifft, stammt wie Freeman aus Auckland und ging wie sein Kontrahent den Weg über ein amerikanisches College nach Deutschland.