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HEIMPREMIERE GEGEN DIE GÄSTE AUS DEM HOHEN NORDEN

23.10.2020

232 Tage ist es her, dass zuletzt in der Ehinger JVG-Halle ein Basketball-Pflichtspiel in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA stattfand. Das TEAM EHINGEN URSPRING verlor Anfang März eine denkwürdige Partie gegen Rostock knapp. Seitdem ist viel passiert und auch einige Spieler sind mittlerweile neu dabei. Im Gegensatz zu den Fans, denn die müssen aufgrund der erhöhten Corona-Infektionszahlen der letzten Tage das Spiel gegen die Eisbären Bremerhaven am Samstag (19 Uhr) von zu Hause aus schauen.

Ausgangslage: Auch wenn der Auftakt in die Saison gegen die Nürnberg Falcons mit einer Niederlage endete, gab es gute Ansätze zu sehen. Darüber war auch Trainer Domenik Reinboth glücklich. „Mit dem Spiel war ich absolut zufrieden, jetzt gilt es eben nur die Fehler noch mehr abzustellen“, sagte der Ehinger Coach. Nachdem die Nervosität abgeschüttelt war, lief es dann auch gut „und das, obwohl unsere beiden erfahrensten deutschen Spieler fehlten“, so Reinboth. Die vermeidbaren Fehler und 19 Ballverluste werden sich im Laufe der kommenden Partien legen. Das zeigten auch schon die vergangenen Spielzeiten, in denen auch etwas Sand im Getriebe bei den ersten Spielen war. Für Reinboth aber nur ein geringes Problem. Denn aus jeder Begegnung können seine Spieler lernen. Die vier amerikanischen Neuzugänge gewöhnen sich immer mehr an das Spiel nach den teilweise auch anderen Regeln, als sie es am College gewohnt waren. Dazu waren es in Nürnberg auch noch die Ausfälle von Ferenc Gille und Akim-Jamal Jonah. Beide werden auch in der kommenden Partie verletzt fehlen. „Wir wollen kein Risiko einer erneuten Verletzung eingehen,“, erklärte der Ehinger Coach. Aufgrund der schon dünn besetzten großen Positionen standen Kevin Strangmeyer und Neuzugang Christian Oshita mehr als 28 Minuten jeweils auf dem Feld. Auch der 18-jährige Matthias Groh arbeitete knapp 19 Minuten unter dem Korb.
Um gegen den Ex-Bundesligisten auch körperlich dagegenhalten zu können, wäre daher eine Rückkehr der Verletzten erfreulich. Denn gegen die hoch gehandelten Rostock Seawolves siegten die Eisbären Bremerhaven zum Start in eigener Halle mit 78:69 und das vor allem aufgrund einer starken zweiten Halbzeit, in der sie lediglich 26 Punkte zu ließen. Gleich sechs der Neuzugänge kamen von BBL-Teams, denn auch für die Eisbären soll es wieder eine Platzierung weit oben in der Tabelle werden.“Sie haben ein sehr starkes Team mit einer wirklich tiefen Rotation“, ,beschrieb Reinboth den kommenden Gegner. Einer davon ist in der JVG-Halle alles andere als ein Unbekannter. 2017 kam Kevin Yebo aus der Regionalliga nach Ehingen, etablierte sich im ersten und dominierte im zweiten Jahr die ProA. Der 24-Jährige war in der Playoff-Saison die aufstrebende Kraft und effektivster Spieler der Liga. Über die Hamburg Towers in der Bundesliga fand er nun den Weg noch weiter nördlich nach Bremerhaven und will sich dort beweisen. „Sein Schritt zurück in die ProA war etwas überraschend für mich, aber er findet dort eine gute Situation vor“, meinte Reinboth über seinen früheren Spieler.

Schlüsselstatistik: Schwach präsentierte sich die Bremerhavener Mannschaft in einem ansonsten guten Spiel von der Freiwurflinie, wo nur 8 von 15 Freiwürfen das Ziel fanden. Doch auf diese Komponente wird es kaum ankommen, gegen ein ProA-Spitzenteam. Erneut gilt es im Reboundduell dagegen zu halten und auch die Ballverluste zu minimieren, die aber vermehrt auch auf die Unerfahrenheit der Spieler zurückzuführen sind. Gegner Check: In der zweiten ProA-Saison der Eisbären ist erneut Michael Mai der Trainer des Teams aus dem hohen Norden. Er holte gleich elf neue Spieler in sein Team. Darunter die erstligaerfahrenen Big Men Kevin Yebo und den derzeit verletzten Marcel Keßen (Baskets Oldenburg) sowie den neuen Kapitän Maximilian Ugrai (ratiopharm Ulm) und Forward Noah Allen (s.oliver Würzburg). Auf der Point Guard Position kommen Marvin Heckel (Brose Bamberg), der zum Auftakt 17 Punkte erzielte, und Rene Kindzek (Hamburg Towers) zum Zug. Leon Friederici kam vom Ligakonkurrent Panthers Schwenningen. Die einzig verbliebenen Rotationsspieler der vergangenen Saison sind Center Moses Pölking und der US-Amerikaner Joshua Braun. Auf die Verletzung von Keßen wurde zuletzt mit der Verpflichtung vom 28-jährigen John Bohannon reagiert, der nach fünf Jahren in der amerikanischen G-League einiges an Erfahrung vorweisen kann.

Duell des Spiels: Mit 15 Punkten, 6 Rebounds, 3 Assists und 1 Steal legte Point Guard Jack Pagenkopf ein starkes Profidebüt aufs Parkett der Nürnberger Arena. Für den 23-Jährigen von der Dixie State University gilt es diese Leistung nun zu bestätigen. Mit seiner Übersicht lenkte er das Spiel seiner Mannschaft schon gut, hatte aber auch 6 Ballverluste. Nun kommt aber eine noch größere Aufgabe auf ihn zu. Denn dann geht es gegen Curtis Lee „Trey“ Davis. Der 27-jährige Point Guard der Bremerhavener verbrachte bis auf eine kurze Zeit seine gesamte Profikarriere in der NBA G-League. Dort gelangen ihm im März 2018 für die Maine Red Claws historische 57 Punkte in einem Spiel. Das er das Potential besitzt, einer der Stars der Liga zu werden, deutete er dann auch gleich in der ersten Partie mit 19 Punkten, 5 Rebounds und 6 Assists und damit ähnlichen Statistiken wie Pagenkopf an. „Es wird eine große Herausforderung für unsere Jungs gegen ihn werden“, blickte Reinboth voraus.