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KLARER AUßENSEITER GEGEN DAS SPITZENTEAM AUS ROSTOCK

24.05.2020

Immer wieder knappe Niederlage setzte es zuletzt gegen Mannschaften aus der Spitzen-gruppe. Auch in Paderborn kehrte man mit einer Niederlage nach Hause. Eigentlich die richtige Zeit um diese Negativserie zu beenden. Doch das TEAM EHINGEN URSPRING er-wartet am Sonntagnachmittag (17 Uhr) in der JVG-Halle die Rostock Seawolves und da-mit ein Gegner, der den Aufstieg anpeilt.

Ausgangslage: Genau 53 Wochen und zwei Tage ist es her, dass die Rostock Seawolves letztmalig in der Ehinger JVG-Halle zu Gast waren. An sich nur wenig besonderes, auch wenn es eine hochspannende Partie mit dem besseren Ausgang für die Ostseestädter war die in allerletzter Sekunde gewannen. Doch es war hingegen auch das letzte Spiel mit Zuschauern in Ehingen. Eine Situation die viele der Beteiligten mit großer Wehmut zurück-blicken lässt, aber auch einen optimistischen Blick in Richtung kommender Saison wert ist. „Man hat sich mit der Zeit auch abgefunden mit dieser Situation ohne Zuschauer in der Halle“, erklärte Trainer Domenik Reinboth. Eine zu lange Zeit ist dieser Zustand schon für alle normal und so geht diese Spielzeit auch zu Ende. Doch zuvor stehen noch für das „team in green“ sieben Spiele, fünf davon in heimischer Halle, an. Bei fünf Siegen steht Reinboths Team bislang. Schon vor einigen Wochen hatte man sich das Ziel von zehn Erfolgen gesetzt. Durch die knappen Niederlagen zuletzt, rückte dieses Vorhaben aber erstmal weit nach hinten. Denn immerhin warten noch vier Gegner, die auf Playoff-Plätzen stehen. Dass die Partien zuletzt mit jeweils so knappen Niederlagen – das 80:91 in Paderborn am vergangenen Sonntag war das deutlichste Ergebnis – verloren gingen ärgerte auch Reinboth. „Keiner verliert gerne, also war trotz des Lerneffekts, jeder frustriert über die letzten Ergebnisse“, meinte der Ehinger Coach. Den-noch glaubt der 38-jährige, werde sich seine Mannschaft davon bestens erholt zeigen. „Wir haben in den Wochen zuvor viel Selbstvertrauen getankt und denken von Spiel zu Spiel“. Da wartet mit den Rostock Seawolves der wohl qualitativ beste Kader der Liga auf die Ehinger Mannschaft. Das sieht man schon an der Personalie des Trainers. Während der frühere Bundestrainer Dirk Bauermann in der vergangenen Saison erst nach der Hälfte der Spiele übernahm, konnte er sich nun im Sommer seinen Kader zusammen-stellen. Und der hatte es schon zu diesem Zeitpunkt in sich. „Es ist ein bärenstarker Kader, mit enorm hoher Qualität“, zollte Reinboth dem kommenden Gegner großen Respekt und ergänzte „wir werden auch hier wieder versuchen eine Überraschung zu landen“. Dabei zeigen dies nur Nachverpflichtungen schon in deutlichem Ausmaß. Denn mit dem bundes-ligaerfahrenen Jarrelle Reischel wurde schon früh auf Verletzungen reagiert. Später kam auch noch aus der NBA G-League Guard Tyler Nelson zu den Seawolves. Für den länger ausfallenden Topscorer und Scharfschützen Behnam Yakhchali fand sich zuletzt ein hoch-wertiger Ersatzmann. Trevor Lacey blickt auf 38 Eurocup-Spiele für den russischen Spitzenclub Lokomotiv Kuban Krasnodar zurück und stand mit diesem sogar im dortigen Finale. Mit zwei Dritteln getroffener Dreipunktewürfe und knapp 22 Punkten in seinen ersten drei Spielen, stellte der bullige Guard seine für ProA-Verhältnisse überdurchschnittlich hohe Qualität unter Beweis. Auch an den Etatzahlen lassen sich die klaren Unter-schiede beider Teams feststellen. Denn die Rostocker verfügen über ein vierfach so hohes Budget wie die Ehinger.

Schlüsselstatistik: Mit 39,6 Prozent weisen die Rostocker die beste Dreierquote der Liga auf. Zwar hatte sich das Team Ehingen Urspring dort in den vergangenen Wochen deutlich verbessert, doch nur 35 Prozent bei im Schnitt drei Versuchen weniger pro Partie zeigen die hohe Treffsicherheit der Gäste. Das weisen die Ostseestädter auch von der Freiwurflinie vor und sind dort ebenfalls an der Ligaspitze mit mehr als 82 Prozent. Das liegt einerseits an den guten Schützen die, die Mannschaft von Dirk Bauermann hat, aber auch an der enorm großen Erfahrung. Alle Spieler die mehr als zehn Minuten Einsatzzeit pro Partie erhalten, sind älter als 25 Jahre. Im Vergleich dazu ist beim „team in green“ kein einziger Spieler älter als 24 Jahre. Doch auch die Seawolves haben ihre Schwächen. Denn mit nur 31 Rebounds – davon lediglich sieben am offensiven Brett – sind sie in beiden Kategorien das deutlich schlechteste Team der Liga. Mit Rang fünf bei den Offensivrebounds, gilt es also in der kommenden Partie dort erneut gut für zweite Wurfchancen zu arbeiten.

Gegner Check: Was für ein Ausnahmespieler in dieser Liga er ist, bewies Trevor Lacey in seinen ersten drei Spielen nach seiner Ankunft. Er erzielte 21,7 Punkte und verwarf lediglich insgesamt elf Würfe. Ein Spieler der im Eurocup-Finale 2018 in der Starting Five stand und Wochen später russischer Meister wurde, war zumindest in der JVG-Halle bisher noch nicht zu sehen. Als Point Guard fungiert mit Chris Carter nicht nur ein ausgewiesen guter Spielmacher (10,1 Punkte, 6,5 Assists), sondern auch ein echter Aufstiegsexperte. Denn schon zwei Mal schaffte er es seine Mannschaft in die BBL zu führen. Erst 2018 mit Rasta Vechta und im vergangenen Jahr mit den Niners Chemnitz. Über mehr Bundesligaerfahrung verfügt Bradley Loesing. Der schon für Ludwigsburg, Würzburg und Oldenburg dort auflief. Der Deutsch-Amerikaner erzielt im Schnitt 11,6 Punkte pro Partie. Etwas weniger (9,5 Punkte) sind es für den früheren Ehinger Sid-Marlon Theis, der beim Bauermann-Team aber hauptsächlich als großer Spieler mit gutem Wurf etwa seltener unter dem Korb auftaucht. Ganz im Gegensatz zum 31-jährigen Keith Wright, der schon in sieben Ländern spielte und neben seinen 11,4 Punkten mit 7,1 Rebounds deutlich bester Rebounder seines Teams ist. Nach langer Verletzung zurück ist der lettische Nationalspieler Ronalds Zakis, der unter dem Korb 70 Prozent seiner Würfe trifft und 32 Spiele im Eurocup für Riga und Ljubljana absolviert hat. Ebenfalls als Center agiert Till Gloger (7,5 Pkt.) der vor dieser Saison aus Trier kam. Auf den Flügelpositionen spielen Stefan Ilzhöfer (2,8 Pkt) und Jarrelle Reischel (10 Pkt, 5,1 Rebounds). Sowie der während der Saison ver-pflichtete US-Amerikaner Tyler Nelson (8 Punkte pro Partie) der zuvor zwei Jahre in der G-League aktiv war. Am längsten bei den Seawolves dabei ist Kapitän Michael Jost. Der 32-jährige spielt derzeit seine dritte Saison bei den Rostockern.

Info: Leider führt die andauernde Pandemie, dazu dass nach wie vor keine Zuschauer in den Hallen bzw. Arenen zugelassen sind. Mit den fehlenden Zuschauern wird auch immer ein großer Teil der Emotion und Motivation fehlen, der unseren Sport so einzigartig macht. Diese Entwicklung hat uns dazu angeregt, mit Hilfe unseres Partners „vgmediastudio“ ein Video zu erstellen, welches die Emotionen über den Livestream zu Euch ins Wohnzimmer bringen soll. Vor dem kommenden Heimspiel am Sonntag um 17 Uhr gegen die Rostock Seawolves wird erstmals das gesamte Video, inklusive eines eigens dafür kreierten Rapsongs, für Euch zu sehen sein. Seid also gespannt und schaltet rechtzeitig ein. Es wird sich lohnen! ALL IN!